"Azzo" von Kuenring
Die Gemeinde hat ihren Namen von dem Kuenringer "Azzo" erhalten, der angeblich im tiefen Mittelalter die erste Brücke über die Perschling geschlagen hat.
Schon zur Karolingerzeit wurde die Gemeinde besiedelt und 1190 ist eine Frau "Gertrud de Acinprukke" urkundlich bezeugt. Im 13. Jahrhundert findet man ein adeliges Geschlecht der Atzenbrugger. Die Besitzungen sowie das Schloß gingen 1542 ins Eigentum des Stiftes Klosterneuburg über.
Auch von den zahlreichen kriegerischen Auseinandersetzungen der vergangenen Jahrhunderte (Türkenkriege, napoleonische Kriege, Erster und Zweiter Weltkrieg) war das Gebiet um Atzenbrugg unmittelbar betroffen.
"Atzenbrugg und die Schubertianer"
Die für Atzenbrugg historisch wohl bedeutsamste Persönlichkeit ist der Komponist Franz Schubert, den sein Freund, der Dichter, Schauspieler und Musikliebhaber Franz von Schober zu seinem Onkel Josef Derffel (Dorfrichter der stiftlichen Herrschaft) nach Atzenbrugg mitnahm. Von 1820 bis 1823 weilte Franz Schubert jedes Jahr einige Tage im Perschlingschloss zu Atzenbrugg. Zum Kreis der Schubertianer zählten einige bedeutende Persönlichkeiten des Vormärz. So etwa die Maler Leopold Kupelwieser und Moritz von Schwind, Anselm und Josef Hüttenbrenner, der Lustspieldichter Eduard v. Bauernfeld, der Sänger Johann Michael Vogl, Ernst von Feuchtersleben, der Dichter Johann Mayerhofer und die musikbegeisterten Brüder Anton und Joseph v. Spaun.
Große Schäden im zweiten Weltkrieg
In Moosbierbaum war bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges ein bedeutender chemischer Betrieb, das Hydrierwerk Moosbierbaum, wo während des Krieges auch sehr viele Zwangsarbeiter aus dem Arbeitserziehungslager, das in der Zeit von Juli bis Oktober 1944 bestand, eingesetzt waren. Während des Krieges fielen bei zwölf feindlichen Luftangriffen 3000 Bomben, gerichtet auf die Fabrikanlage Moosbierbaum, und verursachten große Schäden.