SCHUBERTIADE - Brillantes Porträt
Paul Gulda, Chris Pichler und Günter Haumer beeindruckten im ausverkauften Schubertsaal
"Eine Sternstunde" schwärmten die Besucher der 2. Schubertiade über ein Konzertprogramm, das Chris Pichler, Günter Haumer und Paul Gulda am vergangenen Samstag im Schubertsaal des Schlosses Atzenbrugg präsentierten.
Ein Programm, das durchaus geeignet war, das herkömmliche Bild des Franz Schubert in manchen Köpfen zu revidieren: hier lernte man einen der größten Komponisten aller Zeiten ("von allen Genies das rätselhafteste", wie Nikolaus Harnoncourt einmal schrieb) als einen hochgebildeten, sprachgewandten und äußerst humorvollen jungen Menschen kennen, der bis zu seiner schweren Krankheit im Winter 1823 vor Lebensmut und Zukunftsplänen nur so sprühte. Liebevoll nahm er in seinen Briefen auch an der künstlerischen Arbeit seiner Freunde Anteil, immer bemüht, den Austausch im Kreis der Gleichgesinnten aufrecht zu erhalten.
Günter Haumer sang elf der interessantesten Lieder mit seiner betörend samtenen Baritonstimme, Paul Gulda spielte einige der schönsten Tänze und begleitete subtil und farbenreich. Und die Schauspielerin Chris Pichler erweckte mit ihren selbst gewählten Texten aus den Briefen, Tagebuchaufzeichnungen und Gedichten des Komponisten dank ihrer Lebendigkeit und ungeheuren Darstellungskraft an der originalen Schubertstätte Atzenbrugg Franz Schubert für einige Stunden wieder zum Leben.
Foto: Knöpfl
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