Atzenbrugg





 

Sanierung Perschlingdamm


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Werte Gemeindebevölkerung,
ich möchte Ihnen die Informationen (in Form des Schreiben an den Verbandsobmann), welche für die Sanierung des Perschlingdammes geplant sind, gerne zur Kenntnis bringen.



Betreff: HW 2024, Perschling Unterlauf, Fl-km 0,000 bis 16,547
Hochwasserschadendokumentation
HWS-Maßnahmenkonzept mit Sofort- und Sanierungsmaßnahme zur
Wiederherstellung des Hochwasserschutzes

Sehr geehrter Herr Obmann Friewald,

bezugnehmend auf die Dammschäden die durch das extreme Hochwasser im September 2024 an
der Perschling im Betreuungsbereich des Wasserverbandes Perschling Unterlauf von Fl-km 0,000
bis 16,547 verursacht wurden, ist die IBL Ziviltechniker GmbH mit der HW-Schadensdokumentation
beauftragt worden. In Zusammenarbeit mit der 3 P Geotechnik GmbH ist
ein Vorschlag zur Sicherung der beschädigten HW-Dämme an der Perschling sowie zur Sanierung
bzw. Wiedererrichtung des Hochwasserschutzes ausgearbeitet worden. Im Folgenden wird dieses
Konzept zusammengefasst beschrieben.

1. Veranlassung
Beim Hochwasser an der Perschling im September 2024 kam es im Betreuungsbereich zu
Dammbrüchen, die Großteiles durch Überströmung der Dämme ausgelöst wurden, als auch zu
anderen zahlreichen, zum Teil massiven Schäden an den bestehenden Hochwasserschutzdämmen
(klein- und großräumige Versagen der land- und wasserseitigen Böschungen, Dammfußabbrüche
an der Wasserseite, Auskolkungen und Erosionen der Ufersicherungen bzw. Fußsicherungen der
Brückenbauwerke etc.).
Die IBL Ziviltechniker GmbH wurde von der Niederösterreichischen Landesregierung, Abteilung
Wasserbau, Regionalstelle Mostviertel beauftragt eine Hochwasser-Ereignisdokumentation
durchzuführen. Es wurden die Ausuferungen, Schäden an Schutzbauwerken, Gebäuden und
Infrastruktur mit Bildern (auch Luftbilder) dokumentiert. Weiters wurden die
Hochwasseranschlaglinien im Gelände und an Gebäuden sowie von charakteristischen Profilen und
Wassertiefen vermessen.
4348_HW2024_Doku_Perschling__wa3.docx 2 / 4
Die 3P Geotechnik ZT GmbH wurde um geotechnische Erstbegutachtung der Dammschäden und
gemeinsam mit Büro IBL Ziviltechniker GmbH (IBL) um Ausarbeitung von Vorschlägen zu
(Sofort)Maßnahmen zur Sicherung und Wiederherstellung des Hochwasserschutzes im Bereich der
beschädigten HW-Dämme ersucht.

2. Klimatologische Analyse des Niederschlagsereignisses vom 12 bis 16.9.2024
Zusammenfassung vom Bericht der GeoSphere Austria, Wien, vom 1.10.2024
"Zwischen dem 12. und 16. September 2024 gab es in Österreich und Teilen Europas
außergewöhnlich viel Niederschlag. In einigen Regionen, besonders in Teilen von Niederösterreich,
fielen in nur fünf Tagen zwischen 300 und knapp über 400 mm Niederschlag. Dies übertraf frühere
5-Tages Niederschlagsrekorde seit 1961 lokal in Niederösterreich um bis zu 160% und entspricht
einer Jährlichkeit von deutlich über 100 Jahren. In der Messgeschichte Österreichs (seit 1858), wird
das Ereignis als eines der schwersten mehrtägigen Niederschlagsereignisse eingestuft. Seit der
Verfügbarkeit eines flächendeckenden und konsistenten Klimamonitorings (1961) handelt es sich
sogar um das stärkste mehrtägige Niederschlagsereignis außerhalb des alpinen Raums."

3. Hydrologie
An der Perschling steht im Bearbeitungsgebiet bei km 6.184, oberhalb der Straßenbrücke in
Atzenbrugg, ein Schreibpegel zur Verfügung. Die Beobachtungsreihe beginnt im Jahr 1951, das
Einzugsgebiet beträgt 268,3 km². Die, für die Ausweisung der Hochwasser-Überflutungsflächen,
amtlichen Abflusswerte sind für HQ100=240m³/s und HQ300=290m³/s festgelegt. Der max. HW-Scheitel
(aufgezeichnetes Stundenmaximum der Rohdaten am Pegel) wurde am 15.9.2024 um
15:00 Uhr mit 296m³/s deutlich >> HQ100 erreicht. Im Zuge der Aufarbeitung des
Hochwasserereignisses wird es zu einer Korrektur der in Echtzeit erfassten Rohdaten kommen.

4. Grobkonzept der Sicherungs- bzw. Sanierungsmaßnahmen
Auf Basis der Erstbegutachtungen der Dammschäden wird eine Prioritätenreihung zur Sanierung
dieser Dammabschnitte ausgearbeitet und Sofortmaßnahmen sowie Sicherungsmaßnahmen zur
Wiederherstellung des Hochwasserschutzes in diesen Bereichen vorgeschlagen. Im Folgenden
werden die Vorschläge zur Sicherung der Dämme im Sinne eines ersten Grobkonzeptes
zusammengefasst aufgelistet:
A) Dammbrüche
Sofortmaßnahmen:
o Sicherung der Dammbruchstellen vor Wasseraustritten ins Hinterland durch Umsetzung
von temporären Sofortmaßnahmen wie z.B. Spundwandsicherung, temporäre
Schüttungen etc.
o Errichtung von Zufahrtsstraßen und der gesamten Bauinfrastruktur im Bereich der
Bruchstellen
o Abtrag erodierter Dammbereiche bzw. von zerstörten Dammabdichtungen (z.B.
Spundwände bei Dammbruch bei Fluss-km 5,150) • Maßnahmen zur Wiedererrichtung des HW-Schutzes bzw. der HW-Dämme:
o Rückbau der Kolke und Wiederherstellung der Dammaufstandsfläche (z.B. durch
Einsatz von Wasserbausteinen, Erdbaumaßnahmen zur Wiederauffüllung der
Erosionsrinnen und -löcher mit zugeführtem Schüttmaterial etc.); Wasserhaltungsmaßnahmen zur Freilegung der Kolke
o Vorbereitung Dammaufstandsfläche
o Wiedererrichtung der Dämme als Homogendamm durch langenweise Schüttung und
Verdichtung vom zugeführten Schüttmaterial entsprechend den geotechnischen
Vorgaben; Verzahnungen mit bestehendem Damm und anstehendem Untergrund in der
vorbereiteten Dammaufstandsfläche
o Böschungsfußsicherung mit Wasserbausteinen
o Abdichtungsmaßnahmen lt. bewilligten Projekt "Dammsanierung und Durchgängigkeit"
B) Groß- und kleiräumige Böschungsversagen
• Herstellung von Zufahrtsstraßen und je nach Größe/Intensität der Dammschwächung
teilweise oder vollständiger Abtrag der betroffenen Böschung bzw. des gesamten
Dammquerschnittes im betroffenen Bereich
• Wiedererrichtung der Dämme durch langenweise Schüttung und Verdichtung vom
zugeführten Schüttmaterial entsprechend den geotechnischen Vorgaben; Verzahnungen mit
bestehendem Damm und anstehendem Untergrund in der vorbereiteten
Dammaufstandsfläche
• Böschungsfußsicherung mit Wasserbausteinen

C) Sicherung von bestehenden Bauwerken
• Aufnahme der Kolke und Erosionen im Bereich der bestehenden Bauwerke wie z.B. Bücken,
Durchlassbauwerke etc.
• Erdbauliche Wiederherstellung der erodierten Fußsicherung z.B. mittels Wasserbausteine

5. Weitere Vorgangsweise
• ab 10/2024 Sanierung der HW-Dammschäden nach Prioritäten
• ab 11/2024 Detail und Ausführungsplanung mit Berücksichtigung der Erkenntnisse aus dem
HW2024
- Restrisikovorsorge bei Dammüberströmungen und -brüchen
- gesicherte Überströmstrecken
- Sielbauwerke zur Entwässerung des Hinterlandes im Überlastfall
• im Anschluss Ausschreibung der Bauleistungen und nach erfolgter Vergabe Bauumsetzung
der Maßnahmen "Dammsanierung und Durchgängigkeit Flkm 0,15-6,65"
• ab 11/2024 "Planung und Grundbesitzergespräche Sekundärdämme"Flkm 6,65 bis 15,60
Atzenbrugg bis Perschling

6. Ausblick:
Im Zusammenhang mit der geplanten Dammsanierung und dem Ausbau der Perschling
Hochwasserschutzmaßnahmen wird darauf verwiesen, dass zwar zukünftige Hochwässer im
Bereich des Bemessungsereignisses HQ100 schadlos abgeführt werden können. Ein 100-
prozentiger Hochwasserschutz kann aber aufgrund der Verschärfung der klimatischen
Bedingungen und der damit einhergehenden Extremhochwässer nicht gewährleistet werden!

Ich hoffe, dass ich mit der Information, dass an der Sanierung des Dammes gearbeitet wird, Ihre Ängste ein wenig beruhigen kann.

Ihre Bürgermeisterin
Beate Jilch





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